Cay Dobberke berichtet im Tagesspiegel:

Im „Café Miez“ trifft sich der Kiez. Seit ungefähr 20 Jahren stehen wechselnde Sitzmöbel auf dem Gehweg vor dem Haus Dahlmannstraße 10 in der Gegend zwischen dem Kurfürstendamm und dem S-Bahnhof Charlottenburg. Es handelt sich um Sperrmüll, den Unbekannte am Bürgersteig oder im Hof abstellen. Anwohner rücken gut erhaltene Stühle oder Bänke dann an die Hauswand, um dort Platz nehmen zu können. Um es gemütlicher zu machen, wurden auch Pflanzenkübel aufgestellt. „Wir alten Leute wollen zum Quatschen auf der Straße sitzen“, sagen beispielsweise die Vorsitzende des im Haus ansässigen Tierschutzvereins Berliner Stadtkatzen, Renate Luhmer, und Frauke Theunissen aus der Nachbarschaft.
Doch
jetzt gibt es ein Problem. Irgendjemand hat das Privatvergnügen beim
Ordnungsamt angezeigt. Bei einer Kontrolle vor ein paar Wochen sollen
Amtsvertreter nett gewesen sein. Doch sie stellten die ungenehmigte
„Sondernutzung öffentlichen Straßenlands“ fest. Da Renate Luhmer ihren
Verein aus einer Parterrewohnung dahinter führt und selbst oft draußen
sitzt, gilt sie als verantwortlich. Entweder beantrage sie eine
Sondernutzung oder sie müsse alles abräumen, hieß es unter Androhung
eines Ordnungwidrigkeitenverfahrens.
…
Für
eine Sondernutzung seien ihr Antragskosten von 100 Euro plus 13,50 Euro
je Quadratmeter als monatliche Gebühr avisiert worden, sagt Renate
Luhmer.
…
Derzeit
tragen Renate Luhmer und ihre Nachbarinnen die Klappstühle abends ins
Haus, während eine Sitzbank fest an der Wand verankert ist. Luhmer
befürchtet, dass sie eine Versicherung abschließen muss für den Fall,
dass sich beispielsweise ein Betrunkener nachts an der Bank verletzt.
Trotz aller Schwierigkeiten wollen die Anwohner nun dafür kämpfen, dass
ihr „Café Miez“ nicht vor die Hunde geht.
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Es ist an der Zeit, das Abstellen von Autos auf öffentlichen Straßen als Sondernutzung zu behandeln, die für jeden Einzelfall genehmigungs- und gebührenpflichtig ist. Es ist nicht hinnehmbar, dass nur Sitzmöbel im Auto kostenlos auf der Straße stehen dürfen. twitter.com/aabaco
Was passiert wohl, in Charlottenburg-Wilmersdorf, wenn sich Senioren zusammensetzen auf ihren Rollatoren. Ruhender Fußverkehr. Quelle: Twitter
„Wenn wir das Abstellen des Privatgeg. Auto als Teil des Verkehrs und damit als Gemeingebrauch ansehen, ist es für mich nicht ersichtl., warum das Abstellen eines privaten Stuhls und das Daraufsitzen nicht auch Verkehr sein soll: ruhender Fußverkehr eben“ Quelle: Twitter
Straßenmöbelmobil

So leiden die Menschen in Amsterdam, nachdem man ihnen die Parkplätze genommen hat.
